• 19. März 2024 7:29

Fukushima – 10 Jahre danach

Mai 6, 2021

Das Seebeben der Stärke 9,1 vom 11.03.2011 ist bis heute auch in Karlsruhe spürbar. Es hatte einen Tsunami zur Folge, der die Küste Japans verwüstete und so 16.000 Menschen tötete. Mittendrin, im Kern­kraft­werk Daiichi, starb nur eine Person. Die Flutwelle war aber höher als die maximal vor­gese­hen­en 8 m, sodass sie die Not­strom-Aggregate un­brauch­bar mach­­­te. So konnten die ab­ge­schal­te­ten Brenn­elemente nicht aus­rei­chend nach­ge­kühlt werden, ihre Zirkon-Hüllrohre wurden zu heiß und oxidierten. Das setzte Wasser­stoff frei, der unter den Hallen­däch­ern explo­dierte. Dennoch konnte die Brennstoff-Kühlung wieder hergestellt werden.

Dass es so gelungen war, diesen GAU inmitten einer Natur­kata­stro­phe in den Griff zu kriegen und die Bevölkerung zu schützen, führte weltweit zum weiteren Ausbau der Kernenergie, in Deutschland da­ge­gen zum sog. „Ausstieg“. Dieser kostet die Region Karlsruhe rund 5.000 hoch-qualifizierte Arbeits­plätze, da nicht nur KKP 1 und 2 in Philippsburg abgerissen, sondern auch die Kern­reaktor­ent­wick­lung eingestellt werden. Die AfD-Fraktion hatte noch Mitte 2019 versucht, die Abschaltung von KKP 2 mit einem Gemeinde­rats­antrag zu verhindern. Ohne KKP 1 und 2 sind wir nun auf französischen Atomstrom an­ge­wie­sen. Dieser wird künftig mit deut­schen EU-Geldern sub­ven­tio­niert; er ist ja praktisch CO2-frei.