• 13. Oktober 2024 19:33

Keine Umstellung städtischer Gebäude von Erdgas auf Pelletheizungen

Aug 19, 2022

AfD gegen Umstellung städtischer Gebäude von Erdgas auf Pelletheizungen ab 2024

In der Gemeinderatssitzung vom 26. Juli 2022 hatte die AfD in einem Antrag gefordert, die Stadtverwaltung solle auf die teure Umrüstung mehrerer Karlsruher Schulen von Erdgas- auf Holz-Pelletheizungen verzichten. Nun hat die Preisexplosion bei den Holzpellets (s. BNN-Bericht vom 18.08.2022, S. 3 ) diesen Antrag bestätigt, auch wenn er vor drei Wochen von allen anderen Gemeinderatsfraktionen abgelehnt wurde. 

Zur Begründung ihres Antrags hatte die AfD damals nicht nur auf die stark steigenden Preise, sondern auch auf die Kritik des Umweltbundesamts wegen der hohen Feinstaubbelastung durch Pelletheizungen hingewiesen. Asthmatiker litten besonders unter den Emissionen aus Pelletheizungen, denen sie sich als Schüler einer damit beheizten Schule auch nicht entziehen könnten, betonte Dr. Paul Schmidt, Fraktionsvorsitzender der AfD, im Karlsruher Gemeinderat und verwies darauf, dass durch die Verbrennung von Holz-Pellets deutlich mehr CO2 erzeugt werde als durch die Verbrennung von Erdgas. Letztere sei durch einen größeren Wasser-Anteil bei den Verbrennungsprodukten gekennzeichnet. 

„Das uns entgegengehaltene Argument, Erdgas sei zu knapp, ist hinfällig, da die teuren Umrüstmaßnahmen, um die es hier geht, erst im Jahr 2024 abgeschlossen sein werden. Bis dahin soll die Erdgas-Mangelsituation nach Aussage vieler Experten und der Bundesregierung überwunden sein. Doch der Feinstaub wird ab dann viele Schüler mit Asthma-Beschwerden plagen, und das Jahr für Jahr. Im Übrigen ist es nicht sinnvoll, wenn die öffentliche Hand von Erdgas auf Pellets umrüstet und damit die Holzpellets, auf die viele Bürger inzwischen als Wärmequelle angewiesen sind, zusätzlich verknappt und so die Preise nach oben treibt“, erklärt Dr. Paul Schmidt.

Hintergrundinformation:

Heizsysteme wie Pelletkessel werden vom Staat gefördert, denn der Brennstoff Holz galt bisher für viele als ökologisch. Doch genau das bestreiten Experten seit langem – und nun rät das Umweltbundesamt vom Heizen mit Pellets & Co. ab. Das Bundesumweltamt plant einen Förderstopp für Pelletkessel und ähnliche Heizsysteme. 

Holzeinzelfeuerungen wie zum Beispiel Kaminöfen sind laut Umweltbundesamt (UBA) seit Jahren eine große Quelle für Feinstaubbelastung. “Sie übersteigen die Emissionen aus Auspuff oder Abrieb im Verkehrssektor“, sagte Präsident Dirk Messner – er rät dazu, kein Holz mehr zu verheizen, wie ein Sprecher auf Nachfrage bestätigte.

Nach Angaben des Portals CO2online gibt es in Deutschland rund elf Millionen Holzöfen und zirka 800.000 Heizkessel für feste Brennstoffe, die insgesamt pro Jahr rund 20 Kilotonnen Feinstaub emittieren. Dabei entstehe bei der Verbrennung von Holz bis zu 2.500-mal mehr Feinstaub als beim Einsatz einer Gasheizung.

https://www.haufe.de/immobilien/wirtschaft-politik/wird-das-heizen-mit-holz-verboten_84342_561214.html

Hier der AfD-Antrag aus der Juli-Sitzung:

Der Gemeinderat möge beschließen:

1. Holz-Heizsysteme wie Pelletkessel etc. nicht mehr auszuschreiben oder zu vergeben.

2. Laufende Ausschreibungen zur Umstellung auf Pelletheizungen etc. zurückzuziehen (das sind u. a. die Projekte Rennbuckelschule, Rathaus Stupferich und Waldschule/Hardtwaldschule sowie Neureut: Modernisierung – Umstellung Heizungsanlage auf Pellets)

3. Das Klimaschutzprojekt dahingehend zu korrigieren und die Umstellung auf Holzheizungen zu stoppen.