Der Gemeinderat möge beschließen:
Die Bewässerung der in den letzten Jahren neu gepflanzten Bäume im Karlsruher Stadtgebiet erwies sich in der jüngsten Vergangenheit als nicht ausreichend – so dass viele Bäume wegen Trockenheit eingingen.
Um dies künftig zu vermeiden, sind die drei Wege, auf denen die Bewässerung neu gepflanzter Bäume in den ersten fünf Jahren erfolgt, deutlich auszubauen. Dies ist vor allem wichtig, da in Zukunft mit einer stark erhöhten Zahl von Neuanpflanzungen zu rechnen ist:
- Bewässerung durch die freiwilligen Feuerwehren: In den Stadtteilen, in denen es freiwillige Feuerwehren gibt, wird diesen angeboten, im Zeitraum Juni bis September die Bewässerung der vom Gartenbauamt aufgelisteten Bäume zu übernehmen. Sie erhalten dafür eine Aufwandsentschädigung in Höhe von 50,- € pro Jahr und Baum. Die hierfür nötigen Mittel werden zusätzlich bereitgestellt.
- Bewässerung durch die Gartenbaufirmen, die auch mit der Pflanzung beauftragt waren: Diese bisher gängige Praxis wird durch Neufassung der Verträge auf einen Zeitraum von fünf Jahren nach der Pflanzung des jeweiligen Baumes festgeschrieben. Das Gartenbauamt intensiviert die Kontrolle der Bewässerung der Jungbäume durch die beauftragten Firmen. Für beides werden zusätzliche Mittel in Höhe von zusammen € 100.000/Jahr bereitgestellt.
- Bewässerung durch das Gartenbauamt: Für die übrig bleibenden Bäume übernimmt wie bisher das Gartenbauamt die Bewässerung. Aufgrund der stark gestiegenen Zahl der jungen Bäume werden hierfür zusätzlich Mittel in Höhe von € 100.000/Jahr bereitgestellt.
Begründung:
Durch die Trockenheit des Sommers 2018 und aufgrund der weiteren Entwicklung des Schädlingsbefalls bis heute sind zahlreiche Bäume in der Stadt Karlsruhe eingegangen. Sie müssen durch neu gepflanzte Jungbäume ersetzt werden.
Junge Bäume sind aber besonders anfällig, wenn längere Zeit kein Regen fällt, und darauf angewiesen, dass sie gegossen werden. Werden sie nicht gegossen, gehen sie ein, und die Aufwendung für die Pflanzung und die Betreuung in den ersten Jahren ist verloren. Dies ist nicht nur ökologisch sondern auch ökonomisch widersinnig. Das für die Betreuung und Bewässerung der jungen Bäume nötige Geld ist daher gut investiert. Wir hatten dafür in einem unserer Anträge für den Doppelhaushalt 2019/20 zusätzliche Mittel in Höhe von jährlich 100.000 € einstellen wollen. Nur weil uns von Seiten der Stadtverwaltung zugesagt wurde, diese Mittel durch interne Umschichtungen verfügbar zu machen, haben wir diesen Antrag damals zurückgezogen.
Nun aber, fast ein Jahr später, ist die Situation durch den inzwischen aufgetretenen massiven Schädlingsbefall vieler städtischer Bäume weiter eskaliert. Nun ist es dringend erforderlich, junge Bäume in großer Zahl nicht nur zu pflanzen, sondern auch ihr Überleben zu sichern – durch ausreichende Wässerung in den ersten fünf Jahren. Daher beantragen wir, die drei Varianten, mit denen die Bewässerung der Jungbäume in der Vergangenheit erfolgt ist, durch die Zuweisung zusätzlicher Mittel auszubauen und so den Erfolg der anstehenden zahlreichen Neupflanzungen sicher zu stellen. Da dieser zusätzliche Bedarf in den Haushaltsberatungen offensichtlich noch nicht abzusehen war, müssen hierfür zusätzliche Mittel bereitgestellt werden.
Unterzeichnet von:
Dr. Paul Schmidt, Oliver Schnell, Ellen Fenrich
AfD-Fraktion