Chemnitz und die damit verbundenen Ereignisse waren aufgrund ihrer Brisanz zunächst die ersten angesprochenen Punkte auf dem Themenabend des AfD-Kreisverbands und der AfD-Gemeinderatsgruppe Karlsruhe. Die Rheinstube der Badnerlandhalle war bis auf den letzten Platz gefüllt, der Themenabend „Offene Gesellschaft“ war gut angekommen bei den interessierten Bürgern, die den Weg nach Neureut fanden.
Stadtrat Dr. Paul Schmidt freute sich die Gäste begrüßen zu dürfen und betonte mit Blick auf Chemnitz, dass es keinen sachlichen Grund gebe, die AfD als verfassungsfeindlich zu bezeichnen. Die Partei sei ja gerade zu dem Zweck gegründet worden, die im Grundgesetz garantierten Bürgerrechte zu bewahren. Danach informierte er kurz zum neusten Stand der Dinge beim Neubau einer repräsentativen, weithin sichtbaren Moschee in der Karlsruher Oststadt: „Wir sind die einzige Partei, die sich mit aller Konsequenz gegen diesen überdimensionierten Neubau als in Beton gegossenen Vormachtanspruch Erdogans stellt“, machte er klar.
Der zentrale Vortrag des Abends hatte den Titel „Die offene Gesellschaft und ihre falschen Freunde – Wie der linke Mainstream dem Islam den Boden bereitet“. Vortragender war Dr. Marc Jongen, Bundestagsabgeordneter und Landessprecher der AfD Baden-Württemberg. Der Vortrag spielte auf das Werk des Philosophen Karl Popper (1902-1994) an, „Die offene Gesellschaft und ihre Feinde“ (1945). Jongen legte in dem ca. 45minütigen Vortrag eine kurze Ursachenforschung dar. Er wies kritisch auf die „Open Society Foundations“ des Milliardärs George Soros hin und äußerte sich positiv zum Hambacher Fest, dem demokratischen Erweckungserlebnis der bürgerlichen Opposition: „Daran schließen wir uns an“, so Jongen. Eine zentrale Botschaft bei Popper ist folgendes Paradox: „Unbeschränkte Toleranz führt zum Verschwinden der Toleranz“. Jongen wies auch auf den Widerspruch hin, dass mit der Ausbreitung des Islam auch dessen Gesetze, z.B. das Verbot der Homosexualität, früher oder später wirksam werden. Der linke Mainstream, geprägt von einem kitschig-rosa gefärbten Weltbild, scheue deswegen die offene Diskussion, erläuterte Jongen. „Wir müssen die Einwanderung aus den islamischen Ländern stoppen“, stellte er fest, „… die AfD ist die einzige Partei, die den Mut hat, das Thema Islam anzusprechen.“ Schlussfolgerung: „Liberale und konservative Werte müssen in der Partei erhalten werden. Wir wollen den Begriff der offenen Gesellschaft retten, vor allem wollen wir unsere Gesellschaft retten!“
Stadtrat Paul Schmidt ergänzte nach dem Ende des Vortrags: „Viele unser türkischen Freunde lehnen den islamischen Fundamentalismus ab und wollen ein selbstbestimmtes Leben führen – wir sind derzeit die einzige Partei, die bereit ist, sie zu unterstützen“.
Daran schloss sich noch eine längere Frage-Antwort-Runde an, zu der Jongen ausführlich zur Verfügung stand. „Die AfD ist die Wette eingegangen, dass es in Deutschland möglich sein wird mit den politischen Mitteln der Demokratie eine Änderung der Politik in Deutschland herbeizuführen“, war ihm abschließend wichtig zu sagen. Der Themenabend endete gegen 21:15 Uhr. Die AfD-Gemeinderatsgruppe und der AfD-Kreisverband Karlsruhe veranstalten jeden Monat einen Themenabend.
(Fot0: AfD Gemeinderat Karlsruhe)