Vor 30 Jahren übernahm die Stuttgarter Regierungskoalition ein Schulsystem, das auf fünf soliden Pfeilern ruhte: Sonderschule, Grundschule, Hauptschule, Realschule und Gymnasium.
Dieses gute und bewährte Fundament wurde von grünen und linken Bildungsideologen brutal zerschlagen. Das ideologische Ziel dieser disruptiven Entwicklung war und ist die Einheitsschule. Wo doch Grüne, Rote und oft auch Schwarze „Diversität“, also Vielfalt, predigen, will man hier den Einheitsmenschen, zumindest den einheitlich erzogenen Menschen, schaffen.
Dass dieses weltfremde Streben zum Scheitern verurteilt ist, zeigen die Ergebnisse der aktuellen Schulstudien, sei es nun PISA oder andere wie IGLU. Der Bildungsmonitor 2023 kommt zu dem Schluss, dass das Bildungsniveau in Deutschland dramatisch gesunken ist, und zwar in praktisch allen Bereichen.
Die zwei wesentlichen Ursachen für diese Entwicklung sind der ideologische Umbau unserer Schullandschaft und die unkontrollierte Massenzuwanderung der letzten Jahre, die Hunderttausende neuer, ausländischer Schüler in unser System gespült hat.
Bereits vor über einem Jahr habe ich zusammen mit der Landtagsfraktion deshalb den Vorschlag des verbindlichen Vorschuljahres in Gesetzesform gegossen und in den Landtag eingebracht. Dieser wurde von der Regierungsmehrheit natürlich abgelehnt, weil er von der AfD, also von der „falschen“ Seite kam.
Jetzt jedoch kopieren die Regierungsparteien unseren Vorschlag, den sie noch im letzten Jahr teils mit perfiden Unterstellungen in Richtung AfD abgelehnt haben. Dabei muss jedem klar sein, dass die Kinder Deutsch sprechen müssen, um dem Schulunterricht überhaupt folgen zu können. Die gute Beherrschung der Landessprache ist das Fundament eines jeden Schulerfolgs.
Zu den bereits skizzierten Problemen gesellt sich als weiteres der Mangel an Lehrkräften. War der Lehrer einst eine Autorität mit positiven Attributen wie Erklärer, Helfer, Wegweiser und Ratgeber, wurde dieses Bild systematisch zerstört.
Unter wahlweise Grün-Rot oder Grün-Schwarz ist der Lehrer einfach nur noch ein Aufpasser oder Betreuer, im ideologischen Neusprech „Lernbegleiter“. Dabei übersehen die „progressiven“ Ideologen, dass gerade die Bildungsfernen Anleitung zum Lernen benötigen.
„Nahezu alles, was die moderne Schulpädagogik für fortschrittlich hält, benachteiligt die Kinder aus bildungsfernem Milieu“, so der Nestor der Didaktik, Hermann Giesecke. Ein solches Kind brauche einen geradezu altmodischen, direkt angeleiteten, aber auch geduldigen und ermutigenden Unterricht.
Als Lehrer mit jahrzehntelanger Schulerfahrung kann ich dies nur bestätigen. Im derzeitigen Schulsystem hält sich nur derjenige über Wasser, der von Haus aus auf einen bildungsbürgerlichen Vorrat zurückgreifen kann, in der Regel also Kinder aus dem akademischen Milieu.
Bereits die durchschnittlich Begabten haben ohne Unterstützung zu kämpfen. Ganz abgehängt werden die Bildungsfernen und Kinder mit ausländischer Muttersprache – ach ja, Muttersprache soll es jetzt auch nicht mehr heißen. Das neue Modewort dafür ist „Herkunftssprache“.
Als bildungspolitischer Sprecher unserer Fraktion verwehre ich mich dieser unheilvollen Entwicklung. Wir müssen zurück zum bewährten Bildungssystem, das auf den fünf eingangs beschriebenen Pfeilern ruht. Dafür setze ich mich im Landtag mit ganzer Kraft ein.
Dr. Rainer Balzer MdL BW