Wir haben eine Anfrage zum Wegfall von über 120 Stellplätzen und die Auswirkungen auf die Parkplatzsituation in der westlichen Kriegsstraße an die Stadtverwaltung gestellt.
Hintergrund der Anfrage: Die Stadt zahlt für das Einrichten der Radverkehrsspur etwa 250.000 bis 300.000 Euro. In der prekären Haushaltslage muss dieses Geld eingespart werden. Vor allem in Hinblick auf bereits existierende Alternativrouten. Die Stellungnahme des adfc Karlsruhe vom 11.09.23 weist auf weitere Kosten- und Gefahrenrisiken hin, die ebenfalls gegen die Einrichtung der Radverkehrsspuren sprechen.
Folgend die Auskunft der Stadt:
Ist die geplante Einführung der Radverkehrsspur in der westlichen Kriegsstraße sinnvoll und rechtlich zulässig?
Die Radspur ist rechtlich zulässig, da es sich hier nicht um eine T30-Zone, sondern um eine Reduktion der Streckengeschwindigkeit auf 30 km/ h handelt. Da sich drei Verkehrsarten (ÖV, IV und Rad) die Fahrbahn teilen, ist die Ausweisung eines Radstreifens sinnvoll und notwendig, um zu verhindern, dass Radfahrende in die Gleise geraten.
Inwiefern spielt dabei die parallel verlaufende Fahrradstraße Sophienstraße eine Rolle?
Beide Straßen sind Routen des Hauptnetzes für den Radverkehr und erschließen, neben den unmittelbar angrenzenden Quartieren, auch unterschiedliche Stadtteile.
Wie viele Parkplätze fallen tatsächlich durch diese Maßnahme weg?
Wie in der Vorlage dargestellt, entfallen bei der Vorzugsvariante A alle Längsstellplätze an den Fahrbahnrändern (122 Stellplätze). In den Seitenstraßen sollen tagsüber Ladezonen eingerichtet
werden, nachts stehen diese Bereiche den Bewohnern zur Verfügung. Da diese noch nicht festgelegt sind, kann der Umfang der hierbei tagsüber entfallenden Stellplätze noch nicht abgeschätzt werden.
Wie soll der Wegfall ausgeglichen werden?
Die Verwaltung plant eine Neuordnung der Bewohnerparkzonen.
Welche und wie viele alternative Parkplätze für Pkw bestehen hier fußläufig abseits der Straße?
Erfahrungen in der Erzberger Straße und der Haid-und-Neu-Straße haben gezeigt, dass auch bei
hohem Parkdruck Reserven im privaten Raum vorhanden sind und diese dann aktiviert werden.
Wie hoch sind die Nutzerzahlen der Tram 5 und des Buses 55 in der westlichen Kriegsstraße?
Für das erste Halbjahr haben die VBK folgende Fahrgastzahlen pro Tag erhoben:
Haltestelle Hübschstraße Montag -Freitag Wochenende
Tram 5 ca. 450 Sa.: ca. 280
So.: ca. 170
Bus Linie 55 ca. 130 ca. 50
Warum werden die Fahrradfahrer nicht über die Eisenlohrstraße – Wilhelm-Baur-Straße geleitet?
Die Strecke ist zu umwegig und wird nur geringe Akzeptanz finden. Der Vorteil des Fahrrades als schnellstes Fortbewegungsmittel in der Stadt geht dadurch verloren.