Für die AfD im Karlsruher Gemeinderaut sind die negativen Folgen des Atomausstiegs deutlich zu spüren – Reaktion auf BNN-Leserbrief vom 31.05.2023
Die Alternative für Deutschland (AfD) im Karlsruher Gemeinderat hat den Atomausstieg in Baden-Württemberg immer wieder kritisiert und Anträge eingebracht um ihn zu verhindern, die aber immer von allen anderen Fraktionen abgelehnt wurden. AfD-Stadtrat Dr. Paul Schmidt hatte dazu im Gemeinderat mehrfach darauf hingewiesen, dass die Kernenergie in Deutschland in den 60er und 70er Jahren zurecht von den drei großen deutschen Partei– CDU, SPD und Linke (damals noch „SED“) – eingeführt worden sei; denn über einen Zeitraum von mehr als 50 Jahren habe sie sich als sicher, zuverlässig und günstig erwiesen. (Viele Pressemitteilungen zu diesem Thema sind auf der Homepage der AfD im Karlsruher Gemeinderat nachzulesen.)
Die Kernenergie ist in Deutschland seiner Meinung nach dem Wohlstand zum Opfer gefallen, den sie selbst mitgeholfen hat zu erschaffen. Den Deutschen und insbesondere den Baden-Württembergern sei es irgendwann so gut gegangen, dass viele nicht mehr bereit gewesen seien, jedes noch so kleine vermeintliche Risiko auf sich zu nehmen. Die Grünen seien damals als Anti-Atom-Partei gegründet worden, und dieser Rolle blieben sie treu, koste es, was es wolle. So sei der CO2-Ausstoß Deutschlands mit der Abschaltung der Kernkraftwerke zuletzt wieder angestiegen; dafür wollten die Grünen den Bürgern jetzt das Heizen mit den noch vor wenigen Jahren staatlich subventionierten Erdgas-Heizungen verbieten. Für den Atomausstieg müssten wir nach dem Willen der Grünen wohl alle Opfer bringen, ob wir wollten oder nicht.
„Die 2011 durch das Seebeben und den Tsunami in Japan hervorgerufen Havarie der Kernreaktoren in Fukushima wuchs sich – aufgrund einiger nur in Japan möglichen Versäumnisse der Betreiber und der Aufsicht – im weiteren Verlauf zum GAU (größten anzunehmenden Unfall) aus und wurde letztendlich beherrscht. Um das Kernkraftwerk herum starben ca. 20.000 Menschen an den Folgen des Tsunamis und des Erdbebens, das auch einen Staudamm zum Einsturz brachte, was allein mehrere hundert Menschenleben kostete. Das Kernkraftwerk erwies sich – mit nur einem Todesfall – als sicherster Ort inmitten der Katastrophe, und das führte weltweit zu einer Wiederbelebung der Kernenergie: Nicht nur China, auch die Türkei, Saudi-Arabien, Polen, Japan und viele andere Länder bauen heute Kernkraftwerke. Selbst in den USA, wo es viel billiges Erdgas gibt, wurde vor wenigen Tagen ein neuer Kernkraftwerksblock ans Netz genommen, und das sicher nicht, weil Kernenergie etwa so teuer wäre, wie im BNN-Leserbrief‚ Atomkraft war nie billig‘ vom 31.05. behauptet“, so Dr. Paul Schmidt.
Die vier großen Baden-Württembergischen Kernkraftwerks-Blöcke hätten über Jahre hinweg Strom für unter 3,0 Cent/kWh produziert. Subventionierung des Strompreises für die Industrie sei daher bisher nicht erforderlich gewesen; heute, ohne Kernkraft, werde diese Subventionierung von Teilen der SPD und der Grünen gefordert. Der Gewinn, den die Baden-Württembergischen Kernkraftwerke früher abwarfen, sei direkt dem Land und vielen Kommunen zu Gute gekommen, denen die EnBW gehört. Rund 40% des Ertrags seien als Steuern im Land geblieben, in vielen Jahren genug, um das aktuell klaffende Landes-Haushaltsloch von 350 Millionen €/Jahr auszugleichen.
Was die sogenannte Endlagerung der abgebrannten Brennelemente angeht, merkt Dr. Paul Schmidt abschließend an, könnten wir in Deutschland eigentlich froh sein, dass wir sie in CASTOR-Behältern sicher eingeschlossen hätten und damit machen könnten, was sich als am sinnvollsten erweise: 900 m unter der Erde einlagern – oder am Ende doch aufarbeiten und für neue Kernreaktoren verwenden, wie z. B. für den in Oakridge, TN, USA in den 60 er Jahren erprobten Dual-Fluid-Reaktor, der zur Zeit von einer deutschen Firma zu neuem Leben erweckt werde. Diese sei allerdings inzwischen von Deutschland nach Nordamerika umgesiedelt. Hierzulande gebe es offensichtlich zu viele, die sich und dem Rest der Welt unbedingt beweisen wollten, dass Kernenergie nicht günstig sondern teuer sei.