OB Mentrup verneinte die Frage in der letzten Gemeinderatssitzung. Dort fanden die letzten World Games 2022 statt.
Warum kennen wir diese Stadt trotz der World Games nicht? Und warum soll das für Karlsruhe anders sein?
Ergibt sich für Karlsruhe durch die World Games tatsächlich ein Markenwert von 50 Mio. Euro, wie von den Beratern der Stadt geschätzt?
41 Mio. Euro zusätzlichen Umsatz für die Karlsruher Unternehmen soll es auch ergeben.
Nach Abzug von Wareneinsatz und Betriebskosten bleibt davon ein einstelliger Millionenbeitrag als Gewinn.
Jedoch: In Birmingham kosteten die Spiele ca. 60 Mio. Euro, das sind bei 3% jährlicher Preissteigerung ca. 74 Mio. Euro und somit 46 Mio. Euro weniger als die für Karlsruhe kalkulierten 120 Mio. Euro.
Warum? Entweder sind die Dienstleistungen in Karlsruhe im internationalen Vergleich viel zu teuer oder wir denken und planen viel zu kompliziert. Mit der Entscheidung für die World Games fehlen nun ca. 23 Mio. € im Finanzhaushalt, auch wenn der Betrag über die Jahre 2026 bis 2030 verteilt wird und damit „nur“ 10 Mio. Euro im nächsten Doppelhaushalt verplant sind.
Die Tränenliste der auf die lange Bank geschobenen Projekte wird damit sicher nicht kürzer. Und am Ende stellt sich die Frage, was Karlsruhe sein will, treffend formuliert vom städtischen Gesamtpersonalrat: Digitale Stadt? Grüne Stadt? Mobile Stadt? Soziale Stadt? Fahrradstadt? Kulturstadt? Sportstadt? Von allem ein bisschen?