Das Seebeben der Stärke 9,1 vom 11.03.2011 ist bis heute auch in Karlsruhe spürbar. Es hatte einen Tsunami zur Folge, der die Küste Japans verwüstete und so 16.000 Menschen tötete. Mittendrin, im Kernkraftwerk Daiichi, starb nur eine Person. Die Flutwelle war aber höher als die maximal vorgesehenen 8 m, sodass sie die Notstrom-Aggregate unbrauchbar machte. So konnten die abgeschalteten Brennelemente nicht ausreichend nachgekühlt werden, ihre Zirkon-Hüllrohre wurden zu heiß und oxidierten. Das setzte Wasserstoff frei, der unter den Hallendächern explodierte. Dennoch konnte die Brennstoff-Kühlung wieder hergestellt werden.
Dass es so gelungen war, diesen GAU inmitten einer Naturkatastrophe in den Griff zu kriegen und die Bevölkerung zu schützen, führte weltweit zum weiteren Ausbau der Kernenergie, in Deutschland dagegen zum sog. „Ausstieg“. Dieser kostet die Region Karlsruhe rund 5.000 hoch-qualifizierte Arbeitsplätze, da nicht nur KKP 1 und 2 in Philippsburg abgerissen, sondern auch die Kernreaktorentwicklung eingestellt werden. Die AfD-Fraktion hatte noch Mitte 2019 versucht, die Abschaltung von KKP 2 mit einem Gemeinderatsantrag zu verhindern. Ohne KKP 1 und 2 sind wir nun auf französischen Atomstrom angewiesen. Dieser wird künftig mit deutschen EU-Geldern subventioniert; er ist ja praktisch CO2-frei.